ADHS
Was ist ADHS?
Die Abkürzung steht für Aufmerksamkeits Defizit Hyperaktivitäts/Hypoaktivitäts Störung und bezeichnet zunächst eine medizinische Diagnose.
Unbehandeltes ADHS ist statistisch gesehen eine lebensverkürzende Krankheit (im Schnitt minus 13 Jahre, www.additudemag.com/adhd-life-expectancy-russell-barkley/), Grund für viel Leid, für Betroffene wie Angehörige gleichermaßen.
Ein Defizit der Aufmerksamkeit ist allerdings irreführend, denn viele Betroffene erleben in manchen Bereichen ganz im Gegenteil sogar eine besonders hohe Aufmerksamkeit, den sogenannten Hyperfokus: ein Thema oder ein Mensch ist plötzlich wahnsinnig interessant und du kannst nicht aufhören, zu recherchieren, zu üben oder an diesen Menschen zu denken.
ADHS lässt sich besser beschreiben als eine andere Art der Motivation:
Bei ADHS ist die Ausschüttung von Dopamin und Noradrenalin, also den Neurotransmittern, die für Motivation und Belohnung zuständig sind, oft geringer als bei Menschen ohne ADHS. Das kann zu einem Mangel an Antrieb und Schwierigkeiten bei der Fokussierung auf Aufgaben führen, die nicht als besonders interessant oder reizvoll empfunden werden.
ADHS kann auch mit erhöhter Impulsivität und Schwierigkeiten bei der Hemmung von Reaktionen einhergehen. Dies kann es nahezu unmöglich machen, langfristige Ziele im Blick zu behalten und den Belohnungsaufschub zu üben, der für die Erledigung vieler Aufgaben in unserer heutigen Welt notwendig ist.
Diese andere Art der Motivation ist nicht per se schlechter, sondern einfach nur verschieden. Die eigene Motivation zu kennen, ist dabei eine wichtige Grundlage für Veränderung.
Wenn du ADHS hast, sind außerdem alle Gefühle viel größer, du empfindest sie wesentlich stärker. Diese großen Gefühle angemessen zu regulieren ist oft sehr schwer. Emotionale Dysregulation ist daher auch das Symptom, das für viele den stärksten Leidensdruck verursacht und ein Bereich, dem ich mich besonders widme.
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